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Mini-Solaranlagen

garage solaranlageMini-Solaranlagen erfreuen sich zunehmend großer Beliebtheit. In Deutschland gibt es über 3 Millionen Photovoltaik -Anlagen die jährlich über 38 Terawattstunden Ökostrom mittels Photovoltaik (PV) in privaten Haushalten oder gewerblichen Anlagen produzieren. Die Tendenz ist weiter steigend. Das entsprach im Jahr 2016 rund 7,5 % des Netto-Stromverbrauchs in Deutschland.

Während die Strompreise in den vergangenen Jahren stetig gestiegen sind und private Haushalte im Schnitt mit 0,30 € und mehr pro Kilowattstunde Strom rechnen müssen, sind die Kosten für Solarmodule rasant gefallen.

Man Unterscheidet zwei Varianten an Solarsystemen.

  1. Photovoltaik Solarsysteme erzeugen Strom mithilfe von Solarmodulen.
  2. Solarthermische Anlagen – Diese nutzen die Sonnenenergie nicht um Strom zu produzieren, sondern um Warmwasser zur Verfügung zu stellen. Dazu nutzen sie sogenannte Sonnenkollektoren.

Insbesondere in Süddeutschland findet man zunehmend einzelstehende gewerbliche Netzanlagen, Balkonanlagen, und solare Kleinmodule für Photovoltaik und Solarthermie auf den Dächern der Hausbesitzer. Ökostrom und Ökowärme sind auf dem Vormarsch.

Was ist eine Mini-Solaranlage?

Als Mini-Solaranlage werden kleine häufig steckerfertige Photovoltaikanlagen bis zu 10 kWh (Kilowattstunden) bezeichnet. Zahlreiche Mini-Solarsysteme können ihren Strom mit einem Stecker über eine Steckdose direkt ins eigene Stromnetz des Hauses einspeisen. Diese Miniaturanlagen waren lange Zeit in Deutschland verboten. Aber seit der Überarbeitung der Norm VDE 0100-551 in 2017 sind die Kleinstanlagen einfach und ohne amtliche Genehmigungen einsetzbar. Andere Solarstrom Miniaturanlagen stehen im Garten, sind auf dem Garagen- oder Hausdächern montiert oder sind unterwegs beim Reisen oder Camping einsetzbar. Auch an Balkonen findet man die Solarstrom Miniaturanlagen zunehmend mittels einer Befestigung montiert.

Die Mini Solaranlage – eine sichere Sache!

Vergessen Sie alle Beiträge zu Minisolaranlagen vor dem Jahr 2017. Lange tobte der Streit um die Mini-Solaranlagen zwischen Befürwortern und der deutschen Politik für die Lobby der Stromkonzerne. Heute erfüllen Mini-Solaranlagen alle Sicherheitsanforderungen aufgrund der integrierten Notfallabschaltung. Deswegen sind ältere Informationen häufig nicht mehr aktuell.

Wie funktioniert eine Mini-Solaranlage?

Die Solarzellen der Module wandeln Licht der Sonne in Gleichstrom um. Ein Wechselrichter (Konverter) wandelt den Gleichstrom zu Wechselstrom, damit der Strom mit dem Haushalt voll kompatibel ist. Der Wirkungsgrad der Anlage ist abhängig von der Sonnenbestrahlung und dem Material Solaranlage. Die Anlage kann man direkt in die Steckdose um den erzeugten Strom einzuspeisen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Parallel-Stromkreis, hierbei nutzen Sie ganz einfach eigene Steckdosen.

Müssen Mini-Solaranlagen genehmigt werden?

Die Errichtung von Mini-Solarstromanlagen ist von amtlicher Seite her unkritisch. Die örtliche Bauordnung ist zu beachten, Genehmigungen müssen Wohnungs- und Hausbesitzer für ihre Solargeräte nicht einzuholen. Lange waren die Mini-Solaranlagen in Deutschland übrigens verboten oder befanden sich im Bereich einer Grauzone. Erst die Überarbeitung der Norm VDE 0100-551 im Jahr 2017 hat zu einer Lockerung der Gesetzgebung geführt. Das liegt auch an den modernen Schutzkontakt Steckern (Schukostecker). Ab einem 1000 Watt (1 kW)  Leistung sind Solaranlagen allerdings beim örtlichen Energieversorger bzw. Netzbetreiber und auf dem Portal der Bundesnetzagentur meldepflichtig.

Kostenentwicklung Solarmodule

mini-solaranlage solarmoduleLagen im Jahr 2006 die Kosten für Photovoltaikmodule pro Kilowattstunde noch bei fast 3500 €, so lagen sie 2016 bereits unter 700 € pro Kilowattstunde. Das Fraunhofer-Institut hat in einer Studie festgestellt dass der Kostenanteil der Module einer Dach-Solaranlage zwischen mit 10-100 kW Nennleistung von 71 % im Jahr 2006 auf 47 % im Jahr 2016 gesunken ist.

Bei zu erwartende Anstrengung der Forschung geht das Fraunhofer-Institut auch in den kommenden Jahren von einer durchschnittlichen Preissenkung von 13 % pro Jahr aus.

Die Solarzellen-Modulpreise liegen in Deutschland ungefähr 10-20 % höher als auf dem Weltmarkt. Der Einkauf von Mini Solaranlagenmodulen über Onlinemärkte ist für private Haushalte daher eine echte Alternative. Denn dort bieten auch ausländische Hersteller ihre Produkte an.

Einspeisevergütung und Eigenverbrauch

Mini-Solaranlagen bauen bausatz

Die Solaranlage selbst (zusammen) bauen. Mini-Solaranlagen können als Bausatz zur Selbstmontage gekauft werden.

Anders als bei den klassischen PV-Anlagen gibt es für die Mini-Solaranlagen, die direkt über die Steckdose eingesteckt werden können, keine Einspeisevergütung gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Bis zu einer Bagatellgrenze von 10 kWh Nennleistung können Bürger deswegen ohne die Besteuerung der EEG Umlage Strom mittels Mini-Solaranlagen selbst produzieren und nutzen. Das mutet beinahe wie eine unabhängige Guerilla Bewegung der Bürger zur Stromerzeugung an. Und ist es letztendlich irgendwie auch. Die Ersparnis an den Stromkosten führt zudem binnen weniger Jahre zur Amortisation der Anlagen auf Dach und Balkonen.

Für die Größen der verschiedenen Anlagentypen gibt es klare gesetzlich bestimmte Regelungen, welche sie der folgenden Tabelle entnehmen können.

Nennleistung der SolaranlageRegelung
Bis 10 Kilowatt (kW)Die Eigenversorgung aus PV Anlagen unterhalb einer Nennleistung von 10 kW ist von der EEG Umlage steuerbefreit. Wird eine Anlage mit der Nennleistung von 10 kW eine Stunde betrieben, so produziert sie im Optimalfall eine Kilowattstunde (kWh). Bei einem durchschnittlichen Strompreis für private Haushalte von 30 € Cent pro Kilowattstunde und 2000 Sonnenstunden können damit jährlich über 6000 € Strom kostenfrei erzeugt und sogar verkauft werden. Und selbst bei bedecktem Himmel generieren die Anlagen noch Strom. Auch in 2017 können Eigentümer einer solchen Anlage die Überkapazitäten oberhalb des Eigenverbrauchs an Solarstrom noch mit zwölf Cent pro Kilowattstunde ins Netz einspeisen und verkaufen.
10 kW bis 100 kWDie Eigenversorgung einer Anlage zwischen10 kW bis 100 kW ist mit einer EEG Umlage besteuert. Auf der anderen Seite erhalten Betreiber einer solchen Anlage eine festgelegte Einspeisevergütung für die Erzeugung des Stroms mittels Solarkraft.
100 kW bis 750 kWBei neu errichteten Anlagen mit einer Nennleistung zwischen 100 kW bis 750 kW besteht die Verpflichtung zu einer Direktvermarktung mit einer Vergütung durch gleitende Marktprämie.
Ab 750 kWFür neue Anlagen mit einer Nennleistung von 750 kW und mehr ist die Eigenversorgung ausgeschlossen. Anlagenbetreiber sind zur Teilnahme an Ausschreibungen verpflichtet.
Ab 10 Megawatt (MW) Errichtete neue Anlagen ab einer Nennleistung von 10 MW erhalten keinerlei Förderung mehr.

 

Manche Besitzer der solaren Module setzen also auf Ertrag durch Einspeisung des Eigenstroms in Netz, andere zielen auf die Ersparnis bei den Stromkosten ab. Wer keinen Strom ins Hausnetz rückspeist und damit keine Einspeisevergütung erhält, muss dennoch einige Punkte beachten. Zum Beispiel Rücklaufsperren oder Mikrowechselrichter, auch Modulwechselrichter genannt.

Ein „Rücklaufventil“ für Wechselstrom gibt es nicht. Aber es gibt sogenannte Wechselrichter, die mit Hilfe eines Stromzählers die Leistung an den aktuellen eigenen Verbrauch anpassen und somit eine Einspeisung des Eigenstroms ins Hausstromnetz verhindern. Das fällt dann unter den Begriff „Zero Export“. Zudem meldet man die Inbetriebnahme der Anlage ja auch dem örtlichen Netzbetreiber. Dieser nimmt gegebenenfalls einen Zählertausch vor und baut möglicherweise einen Zähler mit Rücklaufsperre ein.

Gewinn und Kostenberechnung bei Rückvergütung

mini-solaranlage solarpanelDie steuerliche Befreiung für Solaranlagen mit einer Nennleistung von weniger als 10 kW ist für private Haushalte und Unternehmen eine durchaus attraktive Beteiligung an der Umstellung der Energieversorgung in Deutschland. Der Verbrauch einer solchen Anlage ist von der EEG Umlage steuerbefreit, deswegen sind allein die Investitionskosten und Wartungskosten relevant. Den Investitionskosten einer Mini Solaranlage steht eine relativ lange Lebensleistung der Solarmodule und geringe Wartungskosten gegenüber.

Darum können private Haushalte und Unternehmen auch bares Geld einsparen, wenn sie ein solches System zur Abfederung des Eigenverbrauchs installieren. Der durchschnittliche Strompreis in Deutschland beträgt 0,30 € pro Kilowattstunde. Bei 2000 Sonnenstunden pro Jahr kann ein solches PV-Systemseine volle Leistung von 10 kWh pro Sonnenstunde entfalten. Dies entspricht 20.000 kWh zu einem Preis von 0,30 €, also 6000 €. Und auch bei bedeckten Himmel produziert die Anlage noch Strom, allerdings mit einer geringeren Leistung als 10 kW.

Die Zeit bis man die Kosten für die Investitionen zurück hat, bezeichnet man als Amortisationszeit. Das spannende ist, dass die Rendite dieser regenerativen Energieerzeugung mit Sonne sehr hoch ist. Höher als bei vielen Anlage Investitionen die man privat tätigt.

Mini-Solaranlagen und ihr Sparpotenzial bei Eigenverbrauch

Dabei geht die Investitionen in eine solche Stromerzeugung mit erneuerbarer Solarenergie über eine Rendite weit hinaus. Die aus der Sonne gewonnene Energie ist ohne die CO2 Belastung bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe möglich. Auch die enormen Risiken einer atomaren Stromerzeugung werden vermieden. Darüber hinaus schützt das nicht nur die Umwelt, sondern versorgt den Eigentümer mit einer gewissen Unabhängigkeit von den Stromerzeugern. Da auch in Zukunft mit weiter steigenden Strompreisen gerechnet werden kann, lohnt es sich umso mehr.

Wer beispielsweise eine Mini-Solaranlage betreibt, die im Jahr nur 2000 kWh Strom produziert, kann damit bis zu 600 € im Eigenverbrauch einsparen.

Die Vorteile beim Betreiben einer PV-Anlage

  • Reduzieren der umweltbelastenden Energiegewinnung durch fossile Brennstoffe mit CO2 Ausstoss
  • Entgegenwirken der Stromgewinnung mit Atomenergie und dem damit verbundenen Atommüll
  • Ein gewisses Maß an Unabhängigkeit durch die eigene  solare Stromgewinnung
  • Finanzielle Entlastung bei den Stromkosten
  • Gegebenenfalls die Möglichkeit einer Rückvergütung durch die Einspeisevergütung nicht benötigten Stroms

Besonders beliebt sind zwischenzeitlich auch die kleinen Balkonkraftwerke zum Einstecken. Die Balkonmodule mit den neuen abgesicherten Stecker für den 220V Anschluss lassen sich leicht am Balkon montieren und sind von einer zunehmend großen Anzahl an Anbietern erhältlich. Wir stellen einige Module die zum Einsatz als Balkonanlagen geeignet sind vor. Eine Marktübersicht über Solargeräte und Minatur-Solarstromanlagen finden man unter dem Punkt „im Einsatz“. Selbst für Mieter lohnen sich die steckerfertige Plug & Play Geräte. Wer sich eine solche Anlage an die Hauswand montiert, kann sie bei Auszug auch wieder abmontieren. Denken Sie aber daran, die Montage den Vermieter um Zustimmung zu bitten, das gilt insbesondere für Immobilien mit Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG).

Politische Förderung und Unterstützung

mini-solaranlageNicht nur zahlreiche deutsche Politiker fordern und unterstützen die zunehmende Umstellung der Bürger auf erneuerbare Energien. Auch die europäische Union erkennt zunehmend die Vorteile einer dezentralen Energiewende. Es ist daher auch in den kommenden Jahren mit einem langfristigen Erhalt der Steuervorteile und einer Zunahme an Mini-Photovoltaikanlagen bei den privaten Haushalten zu rechnen.

Die Bundesrepublik Deutschland möchte bis 2050 den Anteil regenerativer Energien und damit auch solarer Energie auf rund 80 % des Energiebedarfs erweitern. Zwar kann es bis dahin noch einige Regierungswechsel und Änderungen geben, aber die bereits angestoßenen Regelungen sind teilweise nicht so einfach umkehrbar. Mini-Solaranlagen dürfte eine spannende Zukunft bevorstehen!